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Unsere Geschichte

Die Zeit vor der Gründung der Feuerwehr

Schon lange vor der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr existierten in Offenhausen Richtlinien für den Brandschutz und die Brandbekämpfung. Diese sind in der Feuerwehrordnung der Marktbuches aus dem Jahre 1630 zu ersehen.

Auszug aus dem Marktbuch 1630:

Die Behütung des Feuers was oberstes Gebot. “Jeder bürger und inwohner zu Offenhausen soll bei tag und nacht vleißig Achtung und aufsehen auf das feuer haben.“

Brach „bei einem burger feur“ aus, so war das sofortige Ausrufen um Hilfe für die Bestrafung ein milderer Grund und mit 72 Pfennig belegt. 5 Gulden 72 Pfennig Strafe forderte der Rat ein, wenn die unmittelbare Alarmierung unterlassen wurde. Bei der Ausbreitung des Feuers steckte man den Bürger, bei dessen Haus es seinen Anfang genommen hatte, so lange ins Gefängnis, bis der ganze Schaden feststand. Leistete so einer Widerstand und stieß ihm dabei „uber solches an seinem leben was“ zu, so war „der schadt sein“.

Wurde ein Mitbürger in Feuersnot und großer Gefahr angesprochen, musste er Hilfe leisten. Wer diese versagte, wurde gestraft. 

Als Brandschutzmaßnahme mussten zur Winterzeit „vierzehntägig die rauchfänk beschaut und kört werden“. Während im Sommer dies alle Monate vorgeschrieben war.

Zu Jahrmarktzeiten waren „poding und schäffer mit wasserr in den heusern under den tächern“ aufzustellen damit die Bürger „das feur zu tempfen gefast sein“. Wo diese Vorsorge nicht getroffen wurde, musste die „frau vom hauß die zueerkende straff zum richter bringen und erlegen“.

Bei einer Bürgeraufnahme hatte der Anwärter einen „linderen emer zu nothwendiger vorsehung in feuersgefahr“ zu kaufen.

Die vorangegangenen Zeiten zeigen sehr deutlich, dass für die Bewohner des Marktes Verhaltungsmaßnahmen, ob Vorsorgen oder für den Ernstfall, festgelegt waren, die eine gewisse Organisation vermuten lassen und die bis in Mitte des 19. Jahrhunderts im Burgfried Offenhausen Gültigkeit hatten.

Für 1823 ist ein Art Feuerwehrdepot, Feuerrequisitenhaus benannt, belegt, das der Platz der heutigen Trafik einnahm.

Eine völlig neue Situation traf ein, als um 1850 die Gemeindegründung erfolgte. Eine Organisation, die vorher nur der Feuerordnung des Marktes und damit in ihren Wirken nur dem Marktbereich verbunden war, sollte nun im Gemeindegebiet tätig sein. Andersartige Probleme tauchten auf und ein Umdenken musste einsetzen. Mit Zustimmung der damaligen Gemeindevertretung konnte eine bessere Feuerlöschordnung in Kraft treten. Anstelle der einstrahligen Marktspritze, welche in Notfall auch für die Bauerngemeinden herhalten musste, würde die sogenannte Gemeindespritze angekauft. Wie sehr die Bürger dieser Zeit noch „märklisch“ dachten und wie wenig sie sich mit der neu entstanden Verwaltungseinheit Gemeinde identifizieren konnten, zeigt dieser Auszug aus dem Protokollbuch. Die Marktspritze war „ihre“ Spritze und nicht die der Gemeinde.

Gründungsvorbereitungen

Vom damaligen Besitzer des Schlosses Würting, Johann Karl Grillmayr, ging die Initiative für die Gründung einer freiwilligen Feuerwehr aus. Nachdem die Verantwortlichen die Unzulänglichkeit der Feuerlöschordnung eingesehen hatten, trat ein neunköpfiges Komitee in Aktion und bereitete die Gründung der Feuerwehr vor. Johann Grillmayr, Josef Bachmayr, Martin Bohninger und Mathias Baudraxler gehörten diesen Gremium an. In Leopold Raber, langerfahrener Spritzenfuhrmann, und Franz Thalhamer, der sich durch die Leitung der alten Spritze bei Bränden verdient gemacht hatte, standen erfahrene Praktiker zur Verfügung. Zahlreiche Vorbereitungen waren zu treffen.

Die erarbeiteten Statuten wurde von der k.k. Statthalterei genehmigt.

Das Spritzenhaus wurde instand gesetzt und mit einem Schlauchtrockenboden versehen.

Die finanziellen Grundlagen waren zu schaffen und zahlreiche Spenden trafen in Erscheinung. Dazu die Bemerkenswertesten: Seine Majestät der Kaiser gab 100 und die Sparkasse Lambach 200 Gulden. Obwohl kein Geld vorhanden war und der Wald in Mitleidenschaft gezogen werden musste, gab die Kommunalverwaltung 100 Gulden. Die Gemeindeverwaltung leistete einen Betrag von 200 Gulden, die sie durch eine besondere Umlage zu decken versuchte, da sie ein nie dagewesenes Defizit aufzuweisen hatte.

Herr Johann Karl Grillmayr kam für eine neue doppelstrahlige Saugspitze samt 120m Schläuchen im Wert von 1250 Gulden auf.

Steigerausrüstung und Helme wurden von der Linzer Firma Rosenbauer bezogen. Die Steigleiter und alles Übrige fertigte man in Offenhausen an.

Am 25.01.1885 ging in Obermayrs Brau und Gasthaus (Kinzl) der erste Feuerwehrball über die Bühne. Die Nachbarwehren Steinerkirchen und Bachmanning. Durch einen böswilligen Akt würden in Moos bei Steinerkirchen ein Brandgelegt und somit diese Veranstaltung erheblich gestört.

Unter Bürgermeister Karl Pucher, der selber aktives Mitglied war, konnte im Jahre 1886 die Feuerwehr ihre Ausrüstung ergänzen: 30m neue Schläuche, 1 Steigerausrüstung, 1 Dreiweghaken, 1 Kautschukmundstück, 2 Vorbrechhaken, 2 Mundstücke, 5 Leinen für die Schutzmannschaft, 13 Mundschwämme und Schutzleder für die Steiger. Ebenso konnten 2 neue Kommandantenhelme angekauft werden.

Bei zahlreichen Feuerwehrfesten und Tagungen on Oberösterreich vertrat Johann Grillmayr unsere Feuerwehr als Delegierter. 1890 legte er wegen geschäftlicher Verhinderung sein Amt zurück. Mathias Lehner war sein Nachfolger.

Um die Jahrhundertwende strebten die größten Ortschaften unserer Gemeinde nach Selbstschutz und Selbsthilfe gegen die Feuersnot. In Groß-Krottendorf wurde 1898 ein Löschzug gegründet, der sich im Jahre 1926 in eine selbstständige Feuerwehr umwandelte. In Pfaffendorf vollzog sich das gleiche, dort wurde ein Löschzug 1903 aufgestellt, der sich 1927 in eine eigene Wehr umwandelte.

Die Gründung und die ersten Jahre des Bestehens

Im Juni 1884 berief das obgenannte Komitee die konstituierende Hauptversammlung ein. Dabei kam es zur offiziellen Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Offenhausen.

Die Funktionen wurden durch Wahl wie folgt vergeben: Obmann Johann Karl Grillmayr, 1.Obm.Stv. Josef Bachmayr, 2.ObmStv.Leopold Raber, Löschmeister Josef Wagner, Stv. Leopold Schöndorfer, Spritzenmeister Franz Thalhamer, Stv. Josef Nikus, Schutzmeister Martin Bohninger, Stv. Georg Obermayr, Säckelwart Josef Prodinger, Zeugwart Mathias Baudraxler, Schriftwart Johann Gruber.

In der Zeit nach der Gründung legte man das Hauptaugenmerk auf die Übungen. Das Vertraut werden und der Umgang mit dem neuen Gerät war selbstverständlich die wichtigste Aufgabe. Der erste Einsatz der noch jungen Feuerwehr erfolgte noch im Gründungsjahr bei einem Brand in Bubendorf bei Steinerkirchen.

Bezirksverband

1909 gab es im jetzigem politischen Bezirk Wels-Land 3 Feuerwehrbezirksverbände: 

Wels, Lambach, Offenhausen

Offenhausen wurde noch vor Lambach gegründet.

Die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts

Der technische Fortschritt kennzeichnete bereits die ersten Jahrzehnte dieses Zeitraumes und der Anschaffung neuer Geräte, besonders neuer Spritzen, fand dieser Umstand seinen Niederschlag. Im Jahre 1923 erhielt unsere Wehr eine Spritze moderner Bauart. Die >>Grillmayrspritze<<, eine Handdruckspritze aus dem Jahre 1883, kam an den Löschzug Pfaffendorf. Acht Jahre später, also 1931, erhielt Offenhausens Feuerwehr die erste Motortragkraftspritze, die 1946 abgegeben wurde.

Die Verbundenheit der Würtinger Schlossbesitzer zu Offenhausen blieb auch nach Grillmayrs Zeiten noch aufrecht. Die Baronin Gutmann stiftete der Feuerwehr eine Fahne, die 1927, verbunden mit einer feierlichen Segnung, übergeben wurde.

Weiters stellte die Herrschaft Würting Anfang 1937 eine, auf einem mit Pferden bespannten Wagen, fest montierte Motorspritze zur Verfügung. 

Unter dem Wehrführer August Marschner erlebte Offenhausen am 29. Juni 1934 das fünfzigjährige Gründungsfest seiner Feuerwehr. Als Gründungsmitglieder wurden Leopold Geyer und Carl Erlach besonders geehrt. Dreißig Feuerwehren und neben unserer Musikkapelle noch die aus Steinerkirchen am Innbach, Bachmanning und Pennewang gaben diesem Fest ein besonderes Gepräge.

Am 24. April 1938 wurde die Feuerwehr als Verein aufgelöst und von da an als Körperschaft weitergeführt. Sämtliche Funktionäre mussten neu gewählt werden. August Marschner wurde bei dieser Wahl als Wehrführer bestätigt. Krottendorf und Pfaffendorf verloren vorübergehend die Selbstständigkeit.

Ende September 1946 erwarb die Feuerwehr Offenhausen eine DKW-Motor-Tragkraftspritze. Ein Rüstwagen (Marke Opel-Blitz), der im selben Jahr dazukam und eine moderne Sirene vervollständigten die technische Ausrüstung unserer Wehr.

Erst am 2. Februar 1947 begann mit einer Generalversammlung die seit 1938 unterbrochene protokollierte Sitzungstätigkeit wieder. Kommandant August Marschner benützte diese Gelegenheit, der im zweiten Weltkrieg gefallenen und verstorbenen Feuerwehrkameraden zu gedenken.

Am 12. September 1948 verstarb der langjährige Wehrführer August Marschner und wurde am 15. September 1948 zu Grabe getragen. Die Feuerwehr Offenhausen, Krottendorf und Pfaffendorf und eine Vertretung der Feuerwehr Wels beteiligten sich neben anderen Vereinen und Abordnungen am Begräbnis.

Die Führung der Feuerwehr fiel dann dem Stellvertreter Johann Kirchberger zu, der in der Generalversammlung vom 27. März 1949 zum Wehrführer gewählt wurde. Die weiteren Funktionen dieser Zeit:

Wehrf. Stellvertreter: Franz Marschner

Schriftführer: Hans Lehner

Kassier: Johann Huber

Maschinist: Johann Huber jun.

Zeugwart: Franz Schmalwieser

Kraftfahrer: Mathias Baudraxler und Johann Brunner 

Die 50er Jahre

Aufgrund seines fortgeschrittenen Alters legte Johann Kirchberger seine Stelle nieder und in der außerordentlichen Vollversammlung vom 8. Mai 1950 wurde Johann Raber einstimmig zum neuen Wehrführer gewählt. Er war stets bemüht das Feuerwehrwesen in Offenhausen in der Nachkriegszeit 
aufrechtzuerhalten.

Am 3. September 1954 legte Hans Raber die Kommandantenstelle zurück. An seiner Stelle übernahm der damalige Kommandantstellvertreter, Franz Litzlbauer, die Führung der Wehr.

Bei dem Hochwassereinsatz in Linz im Jahre 1954, an dem auch die Wehr Offenhausen teilnahm, erlitt das Rüstfahrzeug, ein Opel Blitz (ein umgebauter Wehrmachtswagen), einen Motorschaden. Eine Reparatur des Motors wurde in Frage gestellt. Als aber kurz darauf ein Großbrand im Sägewerk Mühlberger in Offenhausen ausbrach, musste das schadhafte Fahrzeug zum Brandobjekt geschoben werden. Dies wurde zum Anlass genommen, den Motor wieder Instandzusetzen.

Bei der 65. Vollversammlung am 17. April 1955 wurde der Fleischermeister und Gastwirt Franz Schmalwieser einstimmig zum Kommandanten gewählt, als Stellvertreter Franz Litzlbauer.

Am 25. August 1958 übersiedelte die Feuerwehr in das von der Gemeinde neu errichtete Depot.

Am 12. April 1959 wurde eine neue Tragkraftspritze, Type VW TS 75 Automatik angeschafft.

Am 4. und 5. Juni 1959 feierte die Wehr das 75-jährige Gründungsfest. Zu diesem Anlass wurde das Depot und die TS eingeweiht, sowie die Bezirkstagung abgehalten.

Die 70er Jahre

Am 26. August 1972 wurde das 10 Jahre alte Tanklöschfahrzeug, Opel Blitz 1000 1, von der FF. Gunskirchen angekauft. Die Finanzierung des Fahrzeuges wurde durch die Unterstützung der Bevölkerung ermöglicht.

Am 10. April 1973 wurde die FF. Pfaffendorf aufgelöst und der FF. Offenhausen mit den Kameraden angeschlossen. Das Depot in Pfaffendorf wurde mitübernommen.

Am 21. Dezember 1973 wurde das erste mobile Funkgerät erworben und in das Tanklöschfahrzeug eingebaut, am 5. Juli 1974 kam ein Handfunkgerät dazu, am 2. Dezember 1975 wurden 3 Stück schwere Atemschutzgeräte und am 24. November 1976 eine Aluschiebeleiter angekauft. Im Mai 1977 erhielt das Depot zwei neue Garagentore.

Bei der 88. Vollversammlung am 31. März 1978 legte das bisherige Kommando unter der Leitung von Franz Schmalwieser und Franz Litzlbauer aus Altersgründen die Funktionen zurück. Ein neues Kommando wurde gewählt.

Kommandant wurde der Steinmetzmeister Franz Reinthaler und sein Stellvertreter der Schlossermeister Günther Baudraxler. Erfreulich für Offenhausen ist, dass am 27. Jänner 1983 der Steinmetzmeister und Kommandant Franz Reinthaler als Abschnittskommandant des Abschnittes Lambach gewählt wurde.

Bei der 93. Vollversammlung am 26. März 1983 legte Kommandantstellvertreter Günther Baudraxler aus Gesundheitsgründen die Funktion zurück. An seiner Stelle übernahm der kaufm. Angestellte Josef Kraxberger die Stelle des Kommandantestellvertreters.

Von den 80er Jahren bis in die Gegenwart.

Am 05. Mai 1985 fand die Segnung des neuen Kommandofahrzeuges statt.

Bei der FF Palfau in der Steiermark, am 26. Juli 1987 beteiligten wir uns bei der 90. Jahrfeier und Einweihung des neuen Löschfahrzeuges. 

Im Jahre 1988 halfen wir unter KDT Reinthaler beim Umbau der Obermayerhalle, wo die FF Offenhausen 1000 Stunden geleistet hat.

Die neue Tragkraftspritze wurde am 07. Mai 1989 gesegnet.

Am 26. Mai 1990 absolvierten 2 Gruppen das Bayrische Leistungsabzeichen in Offenhausen (Bayern).

Bei der 102. Vollversammlung am 30. Jänner 1991 wurde Josef Kraxberger zum neuen Kommandanten gewählt, nachdem Kommandant Josef Reinthaler seine Funktion zur Verfügung stellte.

Die Jugendgruppe Offenhausen Groß-Krottendorf wurde am 20.10.1991 gegründet.

Wegen Altersschwäche ging bei einer Zivilschutzübung die Alarmsirene kaputt, daher wurde am 10. Mai 1995 eine neue Alarmsirene montiert.

Am 27. – 30. Juli 1995 fand in Offenhausen das Bezirksjugendlager statt über 350 Teilnehmer aus dem Bezirk Wels - Land teil.

Bei der 108. Vollversammlung am 23. 01.1998 legte Kommandant Josef Kraxberger seine Funktion zurück, an seine Stelle trat sein Stellvertreter Karl Wimmer.

Am 1.Juli 2000 wurde in Offenhausen der Bezirksbewerb des Bezirkes Wels-Land durchgeführt.

Am 8. und 9. Juni 2002 besuchten wir unsere Kameraden aus der Partnergemeinde Offenhausen in Bayern. 

Beim verheerenden Hochwasser im August 2002 waren 25 Mann unserer Wehr beim FuB Einsatz in Perg, Mauthausen, Ansfelden, Saxen, Pupping, Alkoven und Thalheim im Einsatz.

Mit der Errichtung des neuen Feuerwehrhauses wurde am 06. Oktober 2002 begonnen.

Im gesamten Jahr 2003 wurde am neuen Feuerwehrhaus gearbeitet.

Die Fertigstellung des neuen Feuerwehrhauses konnte mit der Segnung und dem 120 jährigen Bestandsjubiläum am 12. September 2004 abgeschlossen werden.